Die große Unterstützung der Gruppe, der Lehrer und die gesamte förderliche Atmosphäre eines Vipassana-Zentrums fehlen einfach. Der Wille ist zwar da, aber die Disziplin, die im Zentrum selbstverständlich schien, scheint in den diversen Anforderungen des Alltags schwer aufrecht zu erhalten. Und so kann die anfängliche Begeisterung und Motivation nach einem Kurs mit der Zeit schwinden. Viele Meditierende schätzen deshalb das gemeinsame Sitzen mit Gleichgesinnten.
In fast 40 Orten in Deutschland gibt es engagierte Meditierende, die regelmäßige Gruppensitzungen oder Tages- und Halbtageskurse organisieren. Mitmachen kann jede und jeder, der mindestens einen Kurs in der Vipassana-Tradition nach S.N. Goenka abgeschlossen hat.
Wie ein Halbtageskurs ablaufen kann, möchten wir hier anhand des Beispiels von Hamburg erzählen: Etwa einmal im Monat wird aus einer Feldenkraispraxis für einen halben Tag eine „Dhamma-Halle“. Die Räume eignen sich ideal, denn sie sind ruhig, hell und bieten Platz für 20 bis 25 Meditierende. Am Morgen trifft sich ein kleines Vorbereitungsteam, um die Meditationsunterlagen, Kissen und Decken bereitzulegen, Garderobenräume vorzubereiten und den Tee für die Pausen zu kochen. Gegen 10 Uhr kommen nach und nach die Teilnehmer, von denen sich einige schon kennen. Andere haben gerade ihren ersten Kurs gesessen und sind zum ersten Mal da. Nach einer kurzen Begrüßung, in der daran erinnert wird, dass hier für die nächsten drei Stunden dieselben Regeln wie im Zentrum gelten, geht es in Ruhe und mit großer Konzentration los. Die vertraute Stimme von Goenkaji begleitet die Meditierenden durch die folgenden Stunden, von denen wie bei einem richtigen Kurs ein Drittel Anapana geübt wird und zwei Drittel Vipassana. Nach jeder Stunde gibt es eine kurze Pause. Der Abschluss ist ein paar Minuten Metta-Meditation.
Danach ist die Edle Stille und die Geschlechtertrennung aufgehoben und die Meditierenden verspeisen gemeinsam das vegetarische Buffet, für das jeder eine Kleinigkeit mitgebracht hat. Dabei tauschen sie sich in lockerer Atmosphäre über die eigene Meditationspraxis im Alltag aus. Dabei erfährt man, dass man nicht allein ist mit eventuellen Schwierigkeiten oder Zweifeln. Solch eine Runde von Gleichgesinnten ist auch eine gute Gelegenheit, um Neuigkeiten aus Dhamma Dvara zu erfahren, z.B. über den Ausbau des Zentrums oder man wird inspiriert von anderen, vielleicht einmal Service zu geben oder auch, einen langen Kurs zu sitzen.
Nach diesen Halbtages-, Tageskursen oder auch der einstündigen Gruppensitzungen, die in einigen Städten angeboten werden, gehen die Teilnehmer erfrischt und gestärkt nach Hause. Sie schätzen diese Möglichkeit der gemeinsamen Meditation und des Kennenlernens anderer Vipassana-Meditierenden.
Wenn Sie daran teilnehmen möchten, gucken Sie auf unserer Webseite, ob in Ihrem Ort schon eine Vipassana-Gruppe existiert. Zusätzlich liegt am Metta-Tag in Dhamma Dvara ein Ordner aus, in dem alle Orte und die dazugehörigen Kontakte und Termine stehen.
Selbst eine Gruppensitzung organisieren
Wenn Sie Interesse haben, bei sich eine wöchentliche Gruppensitzung zu organisieren, finden Sie hier die Richtlinien für offizielle Gruppensitzungen sowie ein Antragsformular auf Anerkennung als offizielle Gruppensitzungsadresse: